Zeichnet sich die japanische Managementkultur eher durch Hierarchie- oder durch Konsensorientierung aus?
Die japanische Managementkultur ist sowohl durch eine starke Hierarchie-orientierung als auch durch starkes Konsensstreben charakterisiert. Damit ist die japanische Managementkultur weltweit ein Exot unter den verschiedenen Managementstilen, die entweder einen starken Trend zur Hierarchie- oder zur Konsensorientierung aufweisen.
Wie auch im Management in anderen asiatischen Nationen, wirkt sich diese Besonderheit zum einen in der Mitarbeiterführung darauf aus, dass einige klassische
Managementansätze, wie wir sie in der westlichen Hemisphäre kennen, in Japan sehr schwer bis gar nicht umsetzbar sind. Beispiele hierzu sind das klassische Brainstorming oder auch Management durch
Zielvereinbarungen.
Zum anderen findet in der japanischen Managementkultur ein starkes Konsensstreben in Entscheidungsprozessen statt, wodurch die Mitarbeiter besonders stark mit einbezogen
werden. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Topmanagemententscheidungen ins mittlere Management zur Beratung gegeben werden und sich sukzessive ihren Weg durch die Hierarchien nach oben an die
Konzernspitze bahnen.
So mag der Entscheidungsprozess zwar mehr Zeit in Anspruch nehmen, die Umsetzung jedoch wiegt diesen Zeitverlust um ein Vielfaches wieder auf, da alle Mitarbeiter in den
Prozess einbezogen wurden und keine Widerstände mehr zu erwarten sind.